Women and Justice: Court: Österreichischer Oberster Gerichtshof (Supreme Court)

Domestic Case Law

In der Revisionssache der B (In the Matter of B.) [10 ObS 115/17k] Österreichischer Oberster Gerichtshof (Supreme Court) (2017)


Employment discrimination, Gender discrimination

The plaintiff lost a portion of her salary because she could not work overtime during her pregnancy. In deciding whether she was entitled to maternity leave payments, the Austrian Supreme Court considered the overtime work element rather than regular wage elements. The Supreme Court ruled in favor of the plaintiff, causing a general improvement in the financial position of Austrian maternity benefit recipients.

Die Klägerin verlor einen Teil ihres Gehalts, weil sie während ihrer Schwangerschaft keine Überstunden machen konnte. Bei der Entscheidung, ob sie Anspruch auf Mutterschaftsurlaubszahlungen hatte, berücksichtigte der österreichische Oberste Gerichtshof das Element der Überstundenarbeit und nicht die regulären Lohnbestandteile. Der Oberste Gerichtshof entschied zugunsten der Klägerin, was zu einer allgemeinen Verbesserung der finanziellen Lage der österreichischen Bezieherinnen von Mutterschaftsgeld führte.



Ferenc D. v. People Österreichischer Oberster Gerichtshof (Supreme Court) (2011)


Sexual violence and rape, Trafficking in persons

The defendant was convicted of trafficking in persons for the purpose of prostitution after the lower court found that he lured the victims from Hungary into Austria under the false pretext that they could work as cleaners in an Austrian Hotel and then threatened them with injury or death to force them to work as prostitutes. The Austrian Supreme Court upheld the conviction on appeal. The Regional Court of Vienna’s decision from May 25, 2011 [021 Hv 8/11i-48] was not available at the time of publication.

Der Beschwerdeführer wurde u.a. wegen grenzüberschreitenden Prostitutionshandels verurteilt. Das Landgericht Wien stellte fest, dass der Beschwerdeführer seine Opfer unter Vorspiegelung falscher Tatsachen von Ungarn nach Österreich gelockt hat, indem er ihnen versprach, eine Anstellung als Putzkraft in einem österreichischen Hotel zu erhalten. Nach Ankunft in Österreich hat er die Opfer mit Gewaltanwendung und sogar dem Tod gedroht und sie hierdurch zur Prostitution gezwungen. Der Oberste Gerichtshof hat die Verurteilung aufrechterhalten.



In der Beschwerdesache der Miroslava Tsvetanova T. u.a. (Miroslava Tsvetanova T. et al. v. People) Österreichischer Oberster Gerichtshof (Supreme Court) (2009)


Sexual violence and rape, Trafficking in persons

The petitioners were found guilty of violating several provisions of the Austrian Criminal Code after the regional court found that they acted as a criminal organization to recruit victims by means of extortion, massive violence, penalties for not performing sex work, and threats, and arranged for the victims’ transfer and accommodation in brothels in Austria. After an appeal on procedural grounds, the Austrian Supreme Court upheld the convictions. The Regional Court Leoben’s decision from April 28, 2009 [13 Hv 122/08x-492] was not available at the time of publication.

Die Beschwerdeführer wurden vom Landgericht Loeben für schuldig befunden verschiedene Sexualstraftatbestände des Österreichischen Strafgesetzbuches verwirklicht zu haben. Hierbei haben sie als kriminelle Vereinigung gehandelt, um ihre Opfer als Prostituierte zu rekrutieren, die sie dann erpressten, massiver Gewalt aussetzten und bestraften, wenn sie der Sexarbeit nicht nachkamen. Sie haben ihre Opfer bedroht und bereits vor dem Transfer nach Österreich, den sie organisierten derartiger Gewalt ausgesetzt, dass sie in ihrer Entscheidungsfreiheit stark eingeschränkt waren. Gegen dieses Urteil gingen die Beschwerdeführer aufgrund von Verfahrensfehlern vor. Der Oberste Gerichtshof wies die Nichtigkeitsbeschwerde zurück und hat die Verurteilungen aufrechterhalten.